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Out of life
Out of Life




Gedankenverloren sitzt Jenny in ihrer Schulbank und blickt in den verregneten Tag. Schon seit Tagen redet sie mit niemandem aus der Klasse mehr und es scheint sich auch niemand fuer sie zu interessieren. Es ist Englischstunde und alle sitzen gelangweilt vor ihrer Grammatik. Vorsichtig dreht sich ein Kopf vor Jenny nach hinten. Er gehoert Chrissi, einer Jennys besten Freundinnen.
"Jenny, was ist eigentlich mit dir los?", fragt sie im Fluesterton. "Nichts!", keift Jenny zurueck und blickt sie boese an. "Oh, entschuldige, dass ich gefragt habe!", keift Chrissi zurueck und dreht sich beleidigt um. Lydia, ihre Banknachbarin, blickt vorsichtig zu ihr hinueber, um nicht auch noch eine Bemerkung einzufangen, doch Jenny schaut schon wieder aus dem Fenster.
Auch Chrissi wagt noch einen Blick nach hinten und sieht Jenny an. Sie weiß, dass etwas nicht stimmt. Schon seit Tagen spricht Jenny mit niemandem aus der Klasse mehr, nur wenn sie direkt gefragt wird, und selbst dann sind die Antworten nur kurz und grob. Sie laesst niemanden an sich heran. Wehmuetig denkt Chrissi an fruehere Zeiten, als sie sich noch alles erzaehlt haben und Spaß hatten...
Jenny sieht traurig aus. Ihre Augen strarren ins Leere. Ihr Anblick tut Chrissi weh. Wie sie dasitzt -wie ein Haeufchen Elend. Ihr Gesicht ist wie versteinert, die Augen traurig und leer. Sie beißt weiter auf ihre Lippen, obwohl sie schon ganz blutig sind. Der Kopf liegt in ihren Haenden, als koennte sie ihn nicht mehr tragen. Erschrocken stellt Chrissi fest, dass Jennys Arme aussehen, als haette sie sich geschnitten. Denkt sie etwa daran, sich umzubringen? "Christina, wuerdest du dich bitte endlich umdrehen und dich mit der Grammatik beschaeftigen!", poltert Frau Sanders Stimme in Chrissis Gedanken. Erschrocken dreht sie sich um und schaut in ihre Grammatik, doch in Gedanken ist sie noch bei Jenny.
Gegen Ende der Pause wagt Chrissi einen neuen Versuch. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und fragt Jenny, was denn mit ihr los sei.
"Es ist nichts, also lass mich endlich in Ruhe!", schreit Jenny sie an.
Im ersten Moment ist Chrissi ueber diese ungewoehnliche Reaktion erschrocken, aber dann wird auch sie wuetend.
"Tut mir Leid, Jenny, wenn ich dich belaestige, aber ich moechte bloß wissen, warum du mit niemandem mehr redest", keift Chrissi zurueck.
In der Klasse ist es still geowrden, alle schauen zu Jenny und Chrissi.
"Als ob es dich interessieren wuerde!", platzt es aus Jenny heraus. "Und außerdem, wieso sollte ich es gerade dir erzaehlen? Du hast doch staendig nur mit irgendwelchen Kerlen zu tun, die dir wichtiger sind als alles andere. Und warum soll ich dir etwas erzaehlen, wenn du mir auch nichts mehr erzaehlst?"
"Vielleicht weil ich ich dachte, dass wir Freunde sind", sagt Chrissi mit leiser Stimme.
"Freunde? Freunde -wir zwei?!", fragt Jenny unglaeubig. Sie kann nicht glauben, was sie gerade gehoert hat. "O nein, Chrissi, wir zwei sind schon lange keine Freunde mehr, genauso wenig wie Lydia oder Sissi oder irgendjemand anderer von meinen Bekanntschaften. Nein, Chrissi, ich habe keine Freunde mehr!" Herausfordernd schaut sie Chrissi an, die so etwas nicht auf sich sitzen laesst.
"O ja, natuerlich, du armes Maedchen bist ganz allein, ohne Freunde... Verdammt, Jenny, hoer auf mit diesem Bloedsinn! Wenn du mal wieder deine depressive Phase hast, dann gib die Schuld bitte nicht immer den anderen..." Jetzt ist auch Chrissi voll in Fahrt.
Und niemand hat wahrgenommen, dass es schon wieder zum Unterricht gelaeutet hat. Herr Brandner hat sich das Schauspiel schon eine Weile mit angesehen und nutzt nun die kurze Pause, um einzugreifen und die Klasse zur Ruhe zu bringen.
"Wuerdet ihr eure kleine Auseinandersetzung in der naechsten Pause weiterfuehren?", mischt er sich mit sanfter, aber bestimmter Stimme ein und blickt dabei in Jennys und Chrissis Richtung. Fuer einen Moment herrscht Stille in der Klasse und jeder sieht Jenny an, die vor Wut schon einen ganz roten Kopf hat. Trotzdem hofft jeder darauf, dass sie sich noch beherrschen wird.
"Halten Sie sich da bitte raus, Herr Brandner! Ich bin noch lange nicht fertig!", versucht Jenny mit beherrschter Stimme klarzumachen, aber noch ehe sie fortfahren kann, mischt Nicole sich ein.
"Sag mal, bist du bescheuert? Du kannst doch nicht einfach so Herrn Brandner anfahren!"
Doch davon laesst sich Jenny nicht einschuechtern. Sie weiß, dass es jetzt kein Zurueck mehr fuer sie gibt. "Halt du dich da gefaelligst raus! Du schwingst doch dauernd nur die große Klappe und denkst, du waerst die Groeßte. Andere Menschen sind fuer dich nur zum Spielen da. Als ob du ´ne Ahnung von meinem Leben haettest!"
"Jetzt spiel dich nicht gleich so auf, als ob du jeden Moment aus dem Fenster springen oder dir die Pulsadern aufschneiden wolltest!"
Das ist fuer Jenny ein Satz, der tief gesessen hat, ohne dass Nicole auch nur den Hauch einer Ahnung von dem verspuert, was sie gerade angerichtet hat.
"Legst dus drauf an?!" ist Jennys kurze, aber bestimmte Antwort. Die Bemerkung bringt die ganze Klasse zum Schweigen. Das findet Chrissi nun aber alles etwas uebertrieben und sie schaltet sich ein: "Jenny, hoer auf mit dem Scheiß! Denkst du, dass du dadurch mehr Anerkennung bekommst?"
"Es geht mir nicht um Anerkennung. Es geht mir nur darum, dass ich endlich aus diesem Scheißleben verschwinden moechte!", bruellt Jenny ins Zimmer, ohne jemand Bestimmten dabei anzusehen. Sie weiß, dass viele aus der Klasse sie fuer verrueckt halten, aber wer von ihnen hat schon eine Ahnung von dem, was in ihr vorgeht?
Vorsichtig mischt sich nun Herr Brandner wieder ins Geschehen ein. "Also ich weiß nicht, welche Probleme du hast, Jenny, aber wenn du, wies mir scheint, mit niemandem darueber reden willst, dann solltest du vielleicht mal zum Psychologen gehen."
Ein kichern geht durch die Klasse, einige muessen sich ernsthaft das Lachen verkneifen.
"Sie denken wohl auch, ich bin verrueckt?", fluestert Jenny zutiefst verletzt, nimmt dabei kaum wahr, dass sie ueberhaupt etwas sagt.
Das Lachen in der Klasse verstummt. Jeder kann sehen, wie Jenny die Traenen in die Augen steigen und sie in sich zusammensinkt. Nur mit Muehe kann sie die Traenen zurueckhalten, um nicht noch ihren letzten Stolz zu verlieren.
Alles ist still. Dann dreht sich Jenny um und packt ihre Sachen zusammen.
Als sie zur Tuere hinauswill, stellt Maik sich ihr in den Weg. Er kennt sie schon seit Jahren. Sie weiß, dass er in sie verliebt ist. Maik ist im Augenblick wahrscheinlich auch der Einzige, der weiß, was Jenny nun vorhat.
Sie schaut ihn erschrocken an.
"Tus nicht!", sagt er mit ernster Stimme.
"Ich habe keine andere Wahl", antwortet Jenny tonlos.
"Oh, welch ein Drama! Sie verlaesst ihn! Welch schmerzhafter Abschied! Gib ihm noch schnell ein Kuesschen und dann los, sonst verpasst du den Zug!" Das war Dave, der Klassenclown. Aber niemand lacht.
"Du hast Recht, Dave, ich sollte mich beeilen, der naechste Zug erreicht in zehn Minuten die Bruecke..."
Und damit geht Jenny aus dem Zimmer und aus dem Leben...




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